Feelvoll

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Reaktionsschnell

Im Flow des Alltags werden unsere Entscheidungen weitaus mehr von (unbewussten) Emotionen geprägt, als es uns erscheint. Nur wenn die Hirnrinde dazu geschaltet wird, werden uns die Gefühle überhaupt bewusst. Emotionen ermöglichen ein unmittelbares und angemessenes Handeln – etwa, wenn Flucht eine sinnvolle Option ist oder eine andere blitzschnelle Reaktion nötig ist, zum Beispiel um sich zu wehren oder einer Gefahr auszuweichen. Auch wenn ein Ziel erreicht werden soll, sind Emotionen hilfreich.

Für die Entstehung der Gefühle ist das limbische System im Gehirn verantwortlich. Alle Säugetiere, auch Reptilien, besitzen diesen Teil des Gehirns. Es reguliert die für die soziale Natur der Säugetiere typischen Empfindungen wie Sorge um den Nachwuchs, Angst, Liebe, Lust, Spieltrieb und das Lernen durch Nachahmen. Während der Hirnstamm für die essenziellen Lebensfunktionen wie Atmung, Herzschlag und Blutdruck verantwortlich ist, sorgt das limbische System für schnelle und adäquate körperliche Reaktionen. Kurz: langsame Vernunft – schnelle Gefühle.

Gedanken machen gross, Gefühle reich.

Marcus Fabius Quintilian (35 – 96)

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