Heureka

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Finderglück

Sobald der Geist eine neue positive Entdeckung macht, springt das dopaminerge Belohnungssystem an – das neuronale System gibt positives Feedback. Je komplexer und präziser die Suche wird, desto grösser das Glücksgefühl bei Erfolg. Dazu gibt es das sehr alte, in vielen Sprachen verbreitete Sprichwort «Die Nadel im Heuhaufen suchen». Es bedeutet, dass man etwas sehr Kleines und Unauffälliges in einem verhältnismässig grossen Radius sucht. Für das Finden ist also entweder viel Aufwand oder Glück notwendig. Die Nadel im Heuhaufen ist auch ein Bild komplexer geistiger Suche und deren Belohnung. Und wer die Nadel dann tatsächlich findet oder eine plötzliche Erkenntnis hat, der darf «Heureka!» rufen – Das altgriechische Wort bedeutet «Ich hab [es] gefunden». Auch Wieland Huttner, Mediziner, Neurologe und Biochemiker, könnte 2016 «Heureka» gerufen haben. Nach langer Forschung hatten er und sein Team herausgefunden, dass die enorme Leistung des gefalteten menschlichen Gehirns wesentlich auf ein einzelnes mutiertes Gen zurückzuführen ist.

Die grösste Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt.

Kurt Tucholsky (1890 – 1935)