Riggenbach

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Steile Bahnen

Dass die Rigi im 19. Jahrhundert zu einem «Modeberg» und die Schweiz zu einem klassischen Reiseland wurde, hatte viel mit Rousseau und Goethe zu tun. Sie weckten das Interesse an der unberührten Natur. Folglich schwärmten Wohlhabende aus ganz Europa in die vor allem von Bauern bewohnten Bergländereien aus. Die ab 1830 populärer werdende Passagiereisenbahn beflügelte diese Entwicklung enorm. Das letzte Stückchen Weg zu den oft oben an den Berghängen gelegenen Herbergen und Hotels war aber nicht mit der Eisenbahntechnik von damals zu erreichen. Ab drei Grad Steigung wurde es kritisch, Was für ein Glück, dass 1869 in Amerika die erste Bergbahn mit Zahnrädern gebaut wurde. Die zweite Zahnradbahn entstand zwei Jahre später an der Rigi! Zu verdanken ist das dem Schweizer Ingenieur Niklaus Riggenbach (1817–1899). Sein Zahnrad-Patent von 1963 ermöglichte einen permanenten Kraftkontakt, der bei der Steigung von Vitznau auf die Rigi nötig war. Die touristisch und wirtschaftlich sehr erfolgreiche Rigi-Bahn führte zu einem wahren Bergbahnen-Baufieber in der Schweiz. Zu ihnen zählt auch die Pilatusbahn, die mit 48 Prozent Steigung steilste Zahnradbahn der Welt. 

Man muss nur wollen, daran glauben, dann wird es gelingen.

Ferdinand von Zeppelin (1838 – 1917)