Rossinis Feigen

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Dessert

Rossini, Komponist und Feinschmecker, nannte eines seiner späten Klavierwerke «Quatre Mendiants» (franz. für «Die vier Bettler»). Damit bezog er sich auf das in Frankreich gleichnamige, einfache Dessert, das aus Mandeln, Haselnüssen, Rosinen und Feigen oder Datteln besteht – ähnlich dem deutschen Studentenfutter. Die Feige zählt zu den Ältesten domestizierten Nutzpflanzen und wird vor allem im gesamten Mittelmeerraum angebaut. Bis zu dreimal jährlich kann der Feigenbaum Früchte tragen, wobei die Fruchtbildung je nach Feigensorte sehr unterschiedlich ist: Blütenfeigen wachsen am Holz des letzten Jahres, während Herbstfeigen am diesjährigen Holz entstehen. 

Wachsen Feigenbäume auch in der Schweiz? Nördlich der Alpen – beispielsweise in den Schweizer Gemeinden Sisikon, Weggis oder Gersau – können Feigenbäume in Gegenden mit Weinbauklima an gut geschützten Stellen, wie etwa an Hauswänden und in hellen Innenhöfen, gedeihen und Früchte tragen. Vielerorts sind Feigen in Mitteleuropa auch bis zu minus 15 Grad Celsius frosthart, wenn der Standort geeignet ist und die Pflanze ein gewisses Alter erreicht hat.

Alles ist herrlich, alles überrascht mich.

Gioachino Rossini (1792 – 1868)

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